The Golden Bun in der InSüdtirol

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InSüdtirol Nr.36

Feature. I completely forgot about this feature in one of the lifestyle magazines back home. I felt so honored about it being feature with cover, imprint and a three pages story… Wish you a nice Sunday!

Feature. Ich habe völlig vergessen, euch dieses Feature in einem der Lifestyle Magazine zuhause in Südtirol zu zeigen. Ich hab mich so über einen Beitrag mit Coverfoto, Impressum und einer dreiseitigen Story gefreut… Habt einen schönen Sonntag!

lest den Artikel nach dem Break…

Mode wie sie mir gefällt…

Für die junge Boznerin Vicky Klieber ist Mode weit mehr als Geschmack, Trend und Stil. Sie betreibt erfolgreich einen Modeblog. Wie es dazu kam und welche Zukunftsperspektiven es für Blogger gibt, hat sie IN erzählt.
Von Eva Maria Wieser  „Ich möchte etwas zur Verteidigung von Anna Wintour schreiben“, erklärte Bloggerin Christine auf dem eben erst eingerichteten „Daily Fashion Report“ auf der Webseite lookonline.com. Die amerikanische Vogue-Chefin sei nicht jener unbamherzige Eisblock, als der sie immer in der Presse dargestellt wird. Die Bloggerin habe sich schon mehrmals mit ihr unterhalten und sie wirke euphorisch – eben gar nicht kalt. Auch so können Revolutionen beginnen. An jenem kalten Februartag im Jahr 2002 wurde der erste Eintrag in einem der ersten Modeblogs verfasst. Heute, zehn Jahre später geht die Zahl solcher Blogs in die Tausende – Blogger haben die gesamte Modebranche revolutioniert. Die neuen Medien haben in der Branche eine Demokratisierung bewirkt. Wo früher das Gutdünken der Modeschöpfer und Fachmagazinn wie Vogue herrschte, kann heute jeder seinen Beitrag zur Fashionindustrie leisten. Vorausgesetzt, man wird in der Fachwelt als Autorität respektiert, hat eine starke Leserschaft im Rücken, welche das eigene Verständnis unterstützt. Modebloggerin zu sein ist für junge Frauen heute ähnlich begehrenswert, wie es in den neunziger Jahren ein Traum war, MTV-Moderatorin zu werden. Der Unterschied macht’s: Man braucht keinen Sender, die Blogger können sofort durchstarten. In Internet-Tagebüchern werden eigene Eindrücke, Straßenbeobachtungen und Berichte von Modeereignissen in Text und Bild zusammengefasst. Doch Blogger sind nicht einfach nur mehr Schreiberlinge, die ihren Senf zum aktuellen Modespektakel dazugeben. Nein, die Besten der Zunft nehmen neben Top-Journalisten, hochkarätigen Schönheiten und bestbezahlten Schauspielern in der „first row“ der Fashionshows Platz. Was ihnen gefällt, gefällt der Leserschaft. Auch sie entscheiden über Top oder Flop der nächsten Saison. Der Input der sogenannten Influencer ist für die Modemacher wichtig. So können sie Trends beobachten und sich daran für die eigenen Kollektionen orientieren. Aber auch für Unternehmen, die online Mode verkaufen, kann die Meinung der Modeblogger von Bedeutung sein.  Der goldene Dutt
Eine dieser neuen Modebloggerinnen ist Vicky Klieber. Die junge Boznerin studiert zwar noch nebenbei Architektur in München, aber „Architektur und Mode kann man sowieso wunderbar verbinden“. Gesagt getan, und so betreibt sie seit gut zwei Jahr ihren Blog „the Golden Bun“, was so viel bedeutet wie „der goldene Dutt“, abgeleitet von ihrer langen, golden schimmernden Haarpracht, die sie die meiste Zeit schnell zu einem bequemen Haarknoten hochsteckt. Mode war für die 20-Jährige immer schon ein bedeutender Teil ihres Lebens. „Meine Mutter hat Kindermode entworfen, während der Oberschule stieß ich dann auf Fashion-Blogs und entdeckte, dass das genau meinen Interessen entspricht“, berichtet die moderne Frau über ihre Anfänge. Fotos habe sie schon immer gerne geknipst, zuerst für sich, schließlich, um sie online zu stellen und ein Feedback zu erhalten, eben um sich weiterzuentwickeln. Als sie dann in ihren Fotografien Mode zur Schau stellte, hat es tatsächlich „Klick“ gemacht und plötzlich besuchten 2.000 bis 3.000 Fashioninteressierte ihren Blog. Inzwischen wurden auch Agenturen auf die junge Boznerin aufmerksam. So darf sie heute zu Presseterminen von Jimmy Choo, George Gina Lucy, Marccain, Hallhuber, Gina Tricot, Marcel Ostertag, Samsonite, Bruno Premi, L’Oreal, Nelly.com, und Bomboogie, wo die Kollektionen der nächsten Saison gezeigt werden oder geht schon mal zum Brunch mit Lola Paltinger. Auch auf diversen Shop-Eröffnungen ist sie vertreten. „Sobald man in den Nachrichtenverteilern von Mode- und Presseagenturen aufgenommen wird, ist es einfach, eine Einladung zu bekommen. Manchmal wird man auch ausgewählt, wenn der Blogstyle zu dem der Firma passt“, weiß die Stilkritikerin mit dem Sommersprossengesicht. Auch bei der Berliner Fashionweek war sie schon dabei. „Entweder die Designer schreiben dir oder du kannst dich selbst akkreditieren und sagen, du würdest gerne über ihre Mode schreiben.“ Vicky stöckelte in Berlin auf Shows der deutschen Designer, manchmal erhält sie auch eine Goodie Bag – ein kleines Willkommensgeschenk. Teilweise bekommt sie auch finanzielle Unterstützung durch Sponsoring, Werbeschaltungen auf ihrem Blog oder eben kleine Geschenke.  Outfits mit persönlicher Alltagsnote
Vicky ist zwar Gast bei großen Modedesignern, Designerkleidung von Kopf bis Fuß kann sie sich dennoch nicht leisten. „Viele Blogger kaufen bei großen Ketten ein, diese Stücke kann man sich noch leisten. Bei einflussreichen Bloggern sieht man manchmal tolle Teile, sogenannte It-Pieces, und die muss man dann halt haben“, grinst sie verwegen. Auch sie zeigt gerne ihre Kleidung, ihre Leserinnen können sich so neue Trendkombinationen abschauen. Die pauschalen Verurteilungen der Blogs kennt sie: „Viele stehen Blogs im Allgemeinen sehr skeptisch gegenüber, diese Internetseiten werden schon mal als eingebildete Selbstdarstellung heruntergestuft“, weiß die Studentin „aber mir ist das egal, ich liebe es zu fotografieren und meine Kleider zu zeigen.“ Das Thema wählt sie ja nach Trend und Outfit aus, aufgefrischt mit einer persönlichen Alltagsnote. „In den Zeitschriften werden manchmal Kleidungsstücke präsentiert, die man im Alltag nicht anziehen kann. Es ist ein Vorteil für Leserinnen, wenn die Mode am gewöhnlichen Menschen gezeigt wird“, begründet die Modeexpertin. Sie würde auch ohne jeglichen Verdienst an ihrem Blog festhalten. Denn für sie ist ihr Blog nicht nur Einnahmequelle, sondern auch ein wesentlicher Teil ihres Seins. Sie verbringt öfters Stunden damit, Fotos eines Shootings auszusuchen und dazu den Text in Deutsch und in Englisch zu verfassen. Durch die vielen englischsprachigen Kommentare weiß sie, dass sie auch internationale Leserinnen anspricht. Wünschen würde sie sich, dass ihr Blog noch bekannter wird. Und sie so auch weiterhin neben den Topjournalisten bei den großen Fashionshows, in der ersten Reihe sitzen darf.

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